Samstag, Januar 10, 2009

Sightseeing-Tour Part I

Bombay ist angeblich keine Stadt, die zu ausgedehnten Sightseeing-Touren einlädt. Es gibt keine großen Sehenswürdigkeiten wie z.B. das Taj Mahal, das Bild, dass jedem einfällt, wenn er/ sie an Indien denkt.
Die klassischen Reiseführer sind einhellig der Meinung, dass man in Bombay lieber "Life-Seeing" betreiben sollte.
Ich denke jedoch, dass es hier schon einiges zu sehen gibt, und so habe ich irgendwann als Teenager meine Mama unter den einen Arm gepackt, den Baedeker für Indien unter den anderen, wir haben den Vorortzug in die Innenstadt ("in town") bestiegen und los gings. Der Victoria Terminus ist von außen ein tolles Gebäude, und überhaupt sieht man auf dem Weg zum berühmten "Gateway of India" und dem noch berühmteren Taj-Hotel (inzwischen ist es allerdings eher eine traurige Berühmtheit) einige sehr schöne alte Gebäude aus der britischen Kolonialzeit, in denen sich Museen, Colleges oder offizielle Einrichtungen wie z.B. die Polizei befinden.
Auch diesmal wollte ich wieder das Abenteuer "Vorortzug" wagen. Eigentlich ist es gar kein soo großes Abenteuer, denn diese Züge werden täglich von Millionen von Menschen benutzt, um zur Arbeit und zurück zu kommen. Aber meine Verwandten waren anderer Meinung, denn inzwischen gibt es geführte Sightseeing-Touren per Bus. Wir waren einverstanden, doch dann hieß es, die Busse seinen immer total überfüllt, die Erklärungen wären auf Hindi und überhaupt würde das Ganze schon morgens um sieben losgehen, also total inakzeptabel ;-)
Besser sei es, sich ein Auto mit Fahrer/Führer für den Tag zu nehmen und sich in Ruhe alles zeigen zu lassen. Auch mein deutscher Onkel hatte mir beim letzten Treffen dazu geraten, man sei unabhängiger, erfahre eine Menge Dinge, könne stoppen, wann immer man wolle und das Beste: Man bekäme einige Geheimtipps gezeigt.
Das klang ja vielversprechend! Also baten wir Paul, einen solchen Fahrer zu organisieren. Der Preis war auch okay - 1600 Rs. plus alle Parkgebühren plus alle Eintrittsgelder. Nicht mal ganz dreißig Euro dafür, dass uns der Junge dann von morgens um neun bis abends um neun zur Verfügung stehen sollte, in klimatisiertem Wagen. Klasse! Und dann kam der nächste Tag ...