Dienstag, Januar 06, 2009

All things are packed and we´re ready to go .....

Alle Sachen sind gepackt, die Reservierungen erledigt, das letzte Frühstück in Deutschland eingenommen - ab ins Auto zum Flughafen. Kurz von den Katern verabschiedet, die zappeln und nicht einsehen, dass wir sie tatsächlich beim Frühstück mit solchen Kuschalattacken behelligen.
Pah, die werden sich noch wundern, wir sind jetzt für 12 Tage weg!

Am Flughafen läuft alles wie erwartet unspektakulär.
Die Dame am Check-in kommt mit der e-Boardingcard nur mäßig zurecht und tippt alles von Hand ein. Meine Hinweis, das Gepäck bitte gleich nach Bombay durchzuchecken, quittiert sie mit einem unamüsierten Blick, aber nachdem meine Mama mal 2 Tage auf ihren Koffer warten musste, bin ich da eben vorsichtig. Auch wenn mir ein "ich habs ja gesagt" einen verlorengegangenen Koffer auch nicht schneller zurückbringt.

Da ich die letzten Jahre immer gleich nach dem Einchecken zum Gate gelaufen bin, meine Mama aber unbedingt noch mit uns einen Kaffee einnehmen will, staune ich nun darüber, wie weit der Flughafen Hamburg sein Gastronomieangebot ausgebaut hat. Leider erhalte ich den miesesten Tee, den ich jemals getrunken habe. Am Eilers Roiboos Vanille kanns nicht gelegen haben, also habe ich den Heißwasser-Pott in Verdacht. Dafür erhalte ich an der Snacksbar einen großen Becher Schokopudding mit Vanillesauce, der nicht schmeckt, als hätte ihn jemand schnell mal mit billigem Puddingpulver und viel Wasser angemischt, sondern der richtig lecker ist. Und das für 1,50 Eur, in dem Laden ein echtes Schnäppchen.

Nun aber - Mama und Papa noch mal drücken und ab durch die Sicherheitskontrolle. Zwei Tränchen verdrücken und dann wirklich alles aufs Band legen. Natürlich piepts trotzdem bei mir - BH-Bügel, Knöpfe an der Hose, Metalllaschen an den Chucks. Kurz nochmal alles von einer weiblichen Beamtin abgetastet und frei! Hah - noch nicht so ganz, während Alex schon sein Zeugs wieder einpackt, darf ich mit dem Macbook nochmal in den Nebenraum, und es wird mit einem putzigen kleinen Staubsauger ausgesaugt.
Gesucht werden natürlich Sprengstoff- und Drogenreste (immer diese Journalisten, Webdesigner und andere Drogenkonsumenten mit Macs im Gepäck) aber ich bin dankbar, dass meine Tastatur dadurch endlich mal Katzenhaar-befreit wird ;-)
Selbstverständlich finden sie nix, denn Schokolade und Kartoffelchips stehen (noch) nicht auf der Liste strafbarer Rauschmittel.

Weiter gehts selbstverständlich mitten durch die Shops, jede Menge Hamburg-Zeugs zu völlig überteuerten Preisen, aber im Gegensatz zu vor 20 Jahren gibt es neben den (immer noch!) allgegenwärtigen Zinntellern und bedruckten Mini-Gläschen (ist das eigentlich typisch deutsch?) auch noch Klamotten, Taschen, Poster von Industrieanlagen, Brotbrettchen, Anstecker etc.

Wir wenden uns lieber der Duftabteilung zu und kaufen ck-Deo, Make-up und anderes Zeugs. Dazu eine Tüte Mini-Toblerone für den Flug und noch was zu lesen. Wir haben zwar Lesestoff im Gepäck und reisen gleich mit einer Fluggesellschaft, die berühmt ist für ihr Entertainmentprogramm, aber man kann ja nie wissen *gg*

Was ich noch anmerken möchte: Ich habe lange nicht mehr so unsaubere Toiletten gesehen wie am Hamburger Flughafen. *schauder* Drei von fünf Kabinen waren so schmutzig, dass ich nicht hinein mochte, und nirgendwo war Toilettenpapier. Dafür gabs neben den Waschbecken einen Julia-Liebesroman - eine aufmerksame Geste für alleinreisende Damen? Oder einfach von jemandem vergessen und nicht weggeworfen? Ich habs auf jeden Fall liegen gelassen. (Bild1)

Natürlich kommen wir nicht pünktlich weg, sondern dürfen weitere 45 min. auf das Boarding warten. *grummel* Bedeutet also noch weniger Zeit in Dubai. Ich löse Kreuzworträtsel, während Alex seine UMS-Flatrate nutzt, um noch ein wenig bei Twitter vorbeizuschauen. (Bild2)

Mir ist so langweilig, dass ich feststelle, dass blau vielleicht wirklich meine Lieblingsfarbe ist, wie meine Schwiegermutter behauptet (ich hätte ohne zu zögern auf rot gesetzt). Während Alex mit brauner Hose, brauner Tasche und den neu erworbenen braunen Chucks herumrennt, habe ich die selbe Kombination in blau zu bieten (Bild3). Ja, mir war wirklich langweilig.
Beim Boarding wird nicht die E-Baordingcard gescannt, sondern unser Name von einer Liste abgestrichen. Sieht nicht so aus, als wenn das Zeit sparen würde ....

Wir sitzen irgendwo mitten im Flugzeug und teilen uns die 4er-Reihe mit einem jungen Pärchen, die anscheinend niederländisch sprechen und unser Toblerone-Angebot freundlich dankend ablehnen. Ich habe meine ganze Tasche voller "lockerer" Kleidung, wie man sie auf Flugreisen tragen sollte, aber ich habe null Lust, aufzustehen und mich in einer engen Bordtoilette umzuziehen. So langsam verstehe ich, warum am Gate einige Damen in häßlichen Trainingsanzügen herumgelaufen sind...
Okay, dann auf an die Entertainmentstation, die sich vor uns im Sitz des Vordermannes befindet. Der Bildschirm ist so groß wie Alex´ komplettes Netbook und als Touchscreen zu bedienen (man merke: Fingernagel funktioniert schneller als Fingerdruck), direkt darunter eine Fernbedienung zum rausnehmen. Man kann sich Informationen über den Flug geben lassen, über Kameras vorn und hinten am Flieger jederzeit hinausschauen, bis zum Abwinken kleine Spiele spielen, Musik aus aller Herren Länder hören, inkl. aktueller Alben oder den kompletten britischen Charts der letzten 50 Jahre.
Ich bin aber restlos begeistert vom Kino- und TV-Angebot. Es gibt aktuelle Kinofilme, die in unterschiedlichen Sprachen angeboten werden, All time favourites, Filme aus Arabien, China, dem kompletten Nahen Osten und natürlich Indien, und eigentlich alle aktuellen TV-Shows. Ich beginne diverse Filme, 20 min. von Wall-E, 5 min. von Lakeview Terrace, ein wenig Hellboy2, probiere Get Smart, Mamma Mia und The Dark Knight. Aber da mir einfach nicht nach Kinofilm ist, schaue ich lieber ein paar Pixar Short Films, diverse Simpsons-Folgen, zahlreiche Top Gear-Episoden und zappe mich durch Serien, die ich noch nicht kenne. mich aber sehr amüsieren. Ich wundere mich, dass ich all diese Dinge auf englisch gucke, obwohl ich doch eigentlich immer deutsche Versionen bevorzuge. Möglicherweise ist mein englisch gar nicht so mau wie ich immer behaupte und ich bin einfach nur faul & bequem. Alex schaut in der Zeit "Death Race".

Zwischendurch gibts Getränke und Snacks, das Essen wird serviert und ich habe gleich eine Begegnung der dritten Art mit einer orangefarbenen Chilischote auf meinem Mango-Chicken, die ich für eine kleine Karotte gehalten hatte. Obwohl ich das Ding direkt wieder ausspucke, haben meine Zunge und meine Lippen noch eine halbe Stunde davon gut. Wer isst so was?!
Trotzdem genieße ich das beste Dessert, dass ich jemand auf einem Flug hatte, ein dreischichtiges Schokodessert, erst Mousse, dann Brownie und ganz unten klebrige Schokosauce. Auch wenn es ein winziger Becher ist, sind da bestimmt ca.1000 kcal auf einmal in meinen Magen gewandert. Aber das war es wert ;-)