Sonntag, Januar 18, 2009

Krank

Nur kurz: Wir sind noch am Leben, wir waren in Goa, sind zurück in Dtl. Allerdings habe ich mir wohl in Goa irgendwas aufgesackt (Twitterer habens wahrscheinlich mitbekommen) und es wird einfach nicht besser *grummel*

Daher kommen weitere Indien-Infos häppchenweise nach - aber es kommt auf jeden Fall noch was! Versprochen!

Sonntag, Januar 11, 2009

Bilder zur Sightseeing-Tour



Sightseeingtour Part II

Am Donnerstag war es nun soweit - ich sollte also nicht auf eigene Faust die Innenstadt vom Bombay erkunden, sondern mit einem eigenen Fahrer und Guide.

Donnerstag war ein Feiertag, also sollten auch die Strassen nicht so voll sein, viel Platz, mal für Photos rechts ran zu fahren und sich etwas über die Sehenswürdigkeiten erzählen zu lassen. Die Reiseagentur hatte auch eine Liste mit Orten, knapp 40 Stück. Okay, einige waren nur Gebäude, aber hey, ich hätte nicht soviel vermutet.

Der Fahrer kam erstmal eine halbe Stunde zu spät, aber das ist in Indien ja nix neues. Eher ungewöhnlich war, dass er sich rein gar nicht für uns interessierte. Ich begann ihn Dinge zu fragen, aber keine Antwort! Einige Augenblicke später begann er uns in einer anderen Sprache anzusprechen. Ob Hindi oder das in Bombay ebenso gebräuchliche Marathi, keine Ahnung, ich spreche beides nicht.

Er begann leicht panisch zu werden (ich übrigens auch) und rief wohl seinen Boss an, der Alex auf englisch erklärte, dass der Fahrer zwar kein Englisch sprechen, es aber sehr wohl verstehen würde. Nun gut, das hätte uns erstmal gereicht, auch wenn ich langsam ein mulmiges Gefühl bekam. Wie sollte er uns etwas erzählen können, wenn wir keine gemeinsame Basissprache hätten?

Wie wir dann feststellen durften - er verstand doch kein Englisch, nicht mal ein "please stop here for 5 minutes" trieb ihm schon das Fragezeichen ins Gesicht. Zu allem Übel begann er dann während der Fahrt erstmal den Prospekt der eigenen Firma zu studieren, um zu sehen, wo er überhaupt hinfahren würde. Mein Onkel rief mich an, um zu fragen, ob alles okay wäre, und ich klagte ihm unser Leid. Er versprach, sich darum zu kümmern, und just in diesem Moment ging die Klimaanlage aus!

Innerhalb der nächsten Minuten wurde es richtig stickig und der Fahrer stoppte und orderte ein neues Auto, mein Onkel sprach am Tel von einem neuen Fahrer. Aber nach ca. 20 min. Wartezeit wurde es nur .. ein neues Auto, selber Fahrer.

Seufzend baten wir ihn, uns zum Gateway of india zu bringen. Das klappte auch - aber das blöde Ding war nahezu komplett eingepackt und überall war alles voller Sicherheitsleute, die das Gateway und auch das Taj Hotel aufs strengste bewachten. Ausserdem war die Luft unsagbar diesig an diesem Tag, auf dem Wasser kaum etwas zu sehen. Langweilig ...
Währenddessen rief aber mein Onkel an und versprach uns einen neuen Fahrer. Der kam dann nach weiteren 15 - 20 min. Wartezeit. Er brachte uns zum Prince-of-Wales-Museum und versprach, genau an der Stelle zu warten. Nach 1,5 h im Museum war er natürlich nicht da. Wir liefen die Strasse auf und ab, bis wir ihn endlich auf der anderen Strassenseite entdeckten. Als wir uns vor ihn hinstellten, schaute er zunächst durch uns hindurch, als wären wir Fremde. Ich musste ihn tatsächlich fragen, ob er nicht unser Fahrer sei? Er reagierte eher ungehalten, fragte, ob wir nicht noch in die Kunstgalerie wollten?
Nee, wollten wir nicht, uns war nach Erfrischungsgetränken und Mittagessen im Café Leopold. Er fuhr los, jedoch zum Nariman Point (wo das ebenfalls bei 26/11 beschossene Oberoi Hotel steht), und war sehr erstaunt, dass wir bei der unglaublich schlechten Sicht an diesem Tag nicht aussteigen und Bilder machen wollten. Er begann ebenfalls den Firmenprospekt zu studieren und ich wiederholte meine Bitte, uns zum Leopold zu bringen. Er reagierte nicht, aber er fuhr los, jedoch den Marine Drive entlang. Als wir am Aquarium nicht aussteigen wollten (weil ich da schon mal war und es langweilig fand) blickte er langsam panisch.

Also bat ich ihn uns zu den Hanging Gardens zu bringen, eine hübsche Gartenanlage ein paar Strassen weiter. Für ihn wurde das jedoch zum Problem, alle paar Meter fragte er irgendwelche Passanten oder Taxifahrer nach dem Weg. Alex verdrehte schon die Augen.

Als nächstes wollten wir uns im Planetarium, dem Nehru Science Center eine Show ansehen. Er fuhr an dem wirklich markanten Gebäude (der weiße Turm, siehe unten) vorbei und wir dachten, er wolle irgendwo drehen? Mitnichten, er fuhr und fuhr und fuhr ... und fragte dann einige Taxifahrer, die ihn wie erwartet zurück schickten. Auf dem kurzen Rückweg bog er noch 2x falsch ab, bis wir ihn zu dem Ort leiteten. Er warf uns raus und wir stellten fest, dass die Show in englisch gerade begonnen hatte. Ausserdem waren wir hungrig, und wir erinnerten uns, einige Meter weiter eine Shoppingmall gesehen zu haben.

Also wieder runter vom Gelände, durch die Sicherheitsschleusen, ein wenig in den Läden gestöbert, im Food Court einige Leckereien vernascht, den Fahrer gesucht und ab durch die Mitte.

Wir baten ihn, uns schon nach Hause zu bringen, obwohl er eigentlich bis 21 Uhr abends gebucht war. Welch Wechsel seiner Fahrweise plötzlich!!
War er zuvor so langsam geschlichen, dass ihm sogar ab und zu der Wagen einfach ausgegangen war, schien es, dass er nun einen neuen Rekord aufstellen wollte ;-) Ich glaube, er hat uns wirklich gehasst.

Eigentlich hätten wir für diese Pleite gar nix zahlen sollen, aber da der Preis vorher festgelegt wurde, zahlten wir ihm die umgerechnet 20 Euro und wissen nun eins - ab jetzt einfach mit dem Taxi fahren!

Samstag, Januar 10, 2009

Streetlife

Auf Twitter kam die Bitte, doch einfach mal ein paar Bilder "von der Strasse" zu zeigen. Also habe ich einige ausgewählt, die sich mit den ganzen kleinen Strassenhändlern beschäftigen. Und natürlich Kühe. Enjoy.


Sightseeing-Tour Part I

Bombay ist angeblich keine Stadt, die zu ausgedehnten Sightseeing-Touren einlädt. Es gibt keine großen Sehenswürdigkeiten wie z.B. das Taj Mahal, das Bild, dass jedem einfällt, wenn er/ sie an Indien denkt.
Die klassischen Reiseführer sind einhellig der Meinung, dass man in Bombay lieber "Life-Seeing" betreiben sollte.
Ich denke jedoch, dass es hier schon einiges zu sehen gibt, und so habe ich irgendwann als Teenager meine Mama unter den einen Arm gepackt, den Baedeker für Indien unter den anderen, wir haben den Vorortzug in die Innenstadt ("in town") bestiegen und los gings. Der Victoria Terminus ist von außen ein tolles Gebäude, und überhaupt sieht man auf dem Weg zum berühmten "Gateway of India" und dem noch berühmteren Taj-Hotel (inzwischen ist es allerdings eher eine traurige Berühmtheit) einige sehr schöne alte Gebäude aus der britischen Kolonialzeit, in denen sich Museen, Colleges oder offizielle Einrichtungen wie z.B. die Polizei befinden.
Auch diesmal wollte ich wieder das Abenteuer "Vorortzug" wagen. Eigentlich ist es gar kein soo großes Abenteuer, denn diese Züge werden täglich von Millionen von Menschen benutzt, um zur Arbeit und zurück zu kommen. Aber meine Verwandten waren anderer Meinung, denn inzwischen gibt es geführte Sightseeing-Touren per Bus. Wir waren einverstanden, doch dann hieß es, die Busse seinen immer total überfüllt, die Erklärungen wären auf Hindi und überhaupt würde das Ganze schon morgens um sieben losgehen, also total inakzeptabel ;-)
Besser sei es, sich ein Auto mit Fahrer/Führer für den Tag zu nehmen und sich in Ruhe alles zeigen zu lassen. Auch mein deutscher Onkel hatte mir beim letzten Treffen dazu geraten, man sei unabhängiger, erfahre eine Menge Dinge, könne stoppen, wann immer man wolle und das Beste: Man bekäme einige Geheimtipps gezeigt.
Das klang ja vielversprechend! Also baten wir Paul, einen solchen Fahrer zu organisieren. Der Preis war auch okay - 1600 Rs. plus alle Parkgebühren plus alle Eintrittsgelder. Nicht mal ganz dreißig Euro dafür, dass uns der Junge dann von morgens um neun bis abends um neun zur Verfügung stehen sollte, in klimatisiertem Wagen. Klasse! Und dann kam der nächste Tag ...

Freitag, Januar 09, 2009

Shopping ... oder so aehnlich

Wie einige wissen, bin ich unter anderem auch zum shopping nach Indien gefahren. Vor allem Sportsachen hatte ich mir auf den Zettel geschrieben, denn Adidas und Co. produzieren schliesslich in Indien und ich erinnerte mich, beim letzten Mal einige nette Laeden aller bekannten Marken auf der Linking Road gesehen zu haben.

Ich hatte mich auch nicht getaeuscht: Adidas, Nike, Reebok, Puma - alle waren sie da, und die allgegenwaertigen Wachleute hielten uns brav die Tueren zu stark klimatisierten Verkaufsraumen auf. Das war dann aber auch schon das einzige erfreuliche.

Die Laeden sind leer, die Mitarbeiter stehen sich die Beine in den Bauch, beschaeftigen sich aber lieber miteinander als mit Kunden. Die Klamottenauswahl ist eher duerftig und die Schuhe hoechstens 10 - 15% billiger als bei uns. Die Klamottengroessen sind ein Witz, und richtg schreag sind erst die Etiketten. Da soll ein Sportjaeckchen in Asien XS, in England S und in Deutschland 44/46 gross sein? Vielleicht 144 Kindergroesse. Verarschen kann ich mich wirklich allein.

Wir mutmassen, dass es den Herstellern nicht um den Umsatz, sondern allein um die Praesenz geht, denn schon die letzten Tage haben wir fast nie Kunden sehen koennen. Die Laeden sind jedoch allesamt an prominenten Stellen, an denen man mit dem Wagen oefter vorbei kommt. War wohl reine Zeitverschwendung von mir. Wenn morgen wieder Rikhs fahren sollten, werde ich lieber ein paar nette Kaufhaeuser an der Hill road besuchen, wo ich mir bei meinem letzten Besuch guenstig ein paar Pumasneaker gekauft habe.

Einzig bemerkenswert an dem Besuch im Nike-Shop war eigentlich nur, dass beim verlassen des Geschaeftes ein kleines Kaetzlein mitten auf den Stufen hockte und mich einmal frech anmaunzte, so nach dem Motto: "Pass auf, hier lieg ich und ich geh nicht weg!" Da hab ich doch glatt Heimweh nach meiner Milton-Quaeke bekommen. Aber naechsten Freitag bin ich ja schon wieder da ...

Streik! Und alles so ruhig hier ...

Am Donnerstag war hier ein Feiertag, und so fand ich es wenig verwunderlich, dass mein Onkel kein Rikh bekommen hat und zu Fuss von seinem Geschaeft nach Hause laufen musste. Heute morgen jedoch kam die Info rein, dass auch mein Cousin kein Rikh fuer den Transport in seine Schule bekommen wuerde: In Indien streiken die Mitarbeiter in der Oelindustrie!
Das bedeutete schon mittags dass ca. 80% von Dehlis Tankstellen keinen Sprit mehr hatten, auch in Bombay wurde es laut der Angaben der hiesigen Newschannel richtig eng. Wenn ich das richtig verstanden habe, gab es einerseits Aerger mit den Fernfahrern, weil die Regierung den von ihr festgelegten Spritpreis troz sinkender Oelpreise kuenstlich oben laesst (klar, hoehere Einnahmen), andererseits wollen die Mitarbeiter der Oelindustrie mehr Geld.

Wer da genau weswegen streikt und wie lange, konnte noch nicht zuverlaessig gesagt werden, aber sicher war, dass es auf der Linking road heute ganz schoen leer und auf unserer Ecke an der Khar Station ungewoehnlich leise war - es fehlte das Gequaeke der Rickshaws und natuerlich all diese schwarz-gelben Taxis, die einen sonst gern mal beinahe ueber den Haufen fahren. Wenn mal ein Rikh fuhr, dann nur zu unverschaemt hohen Preisen. Alex und ich waren daher mal wieder zu Fuss unterwegs, haben die neuen Shoppingmalls naeher begutachtet, ein Sub von Subways genossen - bis auf das Brot schmeckts identisch zu dem am Dreiecksplatz! - und mir in einem sehr schoen klimatisierten Kaufhaus eine neue Jeans gekauft. Und als es dunkel wurde, mehrten sich auf den Strassen auch schon die Privatwagen und die zahlreichen fliegenden Haendler hielten einem ihre Ware unter die Nase.

Donnerstag, Januar 08, 2009

Bombay und die Sicherheit

Nahezu jeder, der nicht mit mir verwandt ist hat bei der Erwähnung meines Urlaubszieles "Bombay" vorsichtig nachgefragt: "Und? Was ist mit dem Terror?"

Es wäre unsinnig zu sagen, dass nicht auch ein klein wenig Sorge mitfliegt, wenn ich nach Indien gehe. Denn der Kampf zwischen den Kulturen, den Religionen und teilweise auch den Kasten ist unterschwellig allgegenwärtig.

McDonalds bietet weder Rinder- noch Schweinefleisch an, um weder die hinduistischen, noch die moslemischen Besucher zu vergrätzen. Es gibt Wohngegenden, die nahezu rein katholisch sind, wenn man die hohe Quote von katholischen Kirchen und privaten katholischen Schulen in Bandra sieht, mag man nicht glauben, dass die Anzahl aller in Indien lebenden Katholiken gerade mal 2% der Gesamtbevölkerung ausmacht - die man ausserdem zumeist im Bundestaat Goa vermutet (dort sind die Portugiesen ja erst in den 1960ern abgerückt).

Immer wieder kommt es zu Scharmützeln, die ihr besser auf Wikipedia und Co. nachlesen könnt, und wenn Ausländer betroffen sind, wird tatsächlich auch mal in internationalen Medien ausführlich berichtet. Wie eben zum 26/11 geschehen (so werden die Terroranschläge in den hiesigen Zeitungen abgekürzt).

Bombay hat ein wenig reagiert - man sieht mehr Polizei als zuvor, und im Gegensatz zu den Kollegen in Bandra sind die Jungs vor dem Taj Hotel mit einem Enfieldgewehr oder ähnlichem bewaffnet. Alex hat sich ein klein wenig mokiert, dass damit gegen die Kalaschnikows der Terroristen keine große Gegenwehr aufzubauen sei. Es dient wohl in erster Linie der Abschreckung, aber auch der Er-schreckung der Bevölkerung. Auf den Hauptstrassen sind Laufschriften zu sehen, die davor warnen, Gerüchten zu trauen, aber auch dazu auffordern, mit offenen Augen als Bürger Bombays wachsam zu sein.

Das Taj Hotel ist zwar wieder in Benutzung, aber die Ladenzeile im Erdgeschoss noch komplett abgedeckt (siehe Bild unten). Sicher ist sicher.

So langsam treibt die Angst vor Anschlaegen allerdings seltsame Blueten: Wir waren heute in einem Museum und in einem schicken Kaufhaus, und beide Male mussten wir unsere Taschen durchleuchten lassen und durch eine Sicherheitsschleuse gehen. Im Museum wurde ich zusätzlich von einer weiblichen Sicherheitskraft durchgecheckt. In einem Museum, das früher "Prince of Wales"-Museum hieß, könnte ich das gerade noch so verstehen, aber in einem Kaufhaus? (siehe drittes Bild) Man muss sich das mal vorstellen, dass man bei Karstadt oder Citti immer erst seine kompletten Sachen durchleuchten lassen müsste, um hineinzugelangen. Wer will denn da was von wem? Normalerweise die doch mein Geld?

In diesem Fall jedoch wars andersherum - ich war hungrig und durstig und mir war warm und ich hatte eh schon schlechte Laune, also ließen wir all das brav über uns ergehen, um in den Food Court zu gelangen, wo uns endlich leckere indische Speisen erwarteten. Aber auch hier waren Warnschilder zu sehen (siehe unten Mitte).

Der Terror ist vielleicht gerade nicht aktuell - aber aus den Köpfen wird man ihn wohl so schnell nicht heraus bekommen. Ich bin mal gespannt, wie in Goa

Was ich mich nur frage: Ist das noch Sensibilisierung der Bürger oder schon Panikmache?

Roaming around the house

So langsam gewöhne ich mich an die Umgebung, die Erinnerung kommt wieder an unzählige, manchmal gequälte Indienbesuche und die gemeinsamen Shoppingtrips mit meiner Mama.
Also beweise ich meine Unabhängigkeit, in dem ich Alex unter den Arm nehme und meiner Tante erkläre, dass wir nun gemeinsam die Gegend erkunden werde. Ein klein wenig ein mulmiges Gefühl habe ich schon, aber glücklicherweise gibt es ja immer und überall Rikhs, die uns notfalls an den eigenen Bestimmungsort bringen würden. Aber nach dem Totalausfall vom Vortag steht mir der Sinn danach, zu laufen.
Und so wandern wir einige Stunden kreuz und quer durch die Gegend, ich zeige Einkaufsecken und die abgesperrten Parks, die als Quell der Erholung mitten in der Stadt dienen und die man für den lächerlichen Betrag von ca. 2 Rs. (for remember: 1 Euro sind 65 Rs.) betreten darf. Ausserdem zeige ich ihm "unsere" Kirche, die St. Theresas Church. Soweit ist alles bekannt, und ich weiß genau - 1x links, 1x rechts und dann die zweite Strasse, und wir sind am Haus meiner Oma. Doch gerade in dieser Gegend hat sich das Stadtbild komplett gewandelt. Die ca. 2-3 geschossigen Wohnhäuser sind riesigen Gebäuden gewichen, die 10 oder mehr Stockwerke zählen. Überall sieht man Glas und Bauarbeiten, teilweise werden Säulen um alte Häuser drumherum gebaut, um die neu errichteten oberen Geschosse zu tragen. Bombay reagiert damit auf die allgemeine Wohnungsnot und den Wunsch der Menschen, für viel Geld Wohnungen in den beliebten Stadtteilen zu erwerben. Denn in Bandra leben leider aktuell zahlreiche Bollywood-Stars, das treibt die Preise natürlich in die Höhe. Ausserdem ist man von Bandra Station aus sehr schnell mit dem Nahverkehrszug in der Innenstadt. Bandra heißt nicht umsonst schon seit Jahrzehnten "queen of the suburbs".

Ein frühkindlich eingepflanztes GPS (oder einfach Dusel) lassen mich trotzdem den Weg finden, und so rasten wir kurz bei den Reisebüro-Onkels in Pali Naka, bevor wir unsere Tour fortsetzen und die Hill Road "erobern". Die Hill Road ist voll mit kleinen Geschäften, Strassenhändlern und großen klimatisierten Kaufhäusern, in denen man seine Tasche beim Pförtner abgeben muss, um hineinzudürfen. Da wir beide frisch getauschte Rs. und teure Kameras dabei haben, entscheiden wir uns gegen den Besuch und laufen weiter.
Die Hitze macht mir langsam doch zu schaffen, meine Knie werden weich. Da wir inzwischen wieder in der Linking Road angekommen sind, machen wir einen Abstecher in wie wir meinen bekanntes Terrain - einen McDonalds. Ich bestelle mir einen großen Burger, der hier jedoch nicht Big Mac, sondern Maharadscha Mac heißt, mit Hähnchenfleisch. Ansprechend sieht er ja aus, schmecken tut er mir leider ganz und gar nicht, denn eigentlich besteht ausschließlich aus Schärfe. Ich weiß da, dass ich bei so etwas einen eher kindlichen Geschmack habe, aber das Zeug ist eigentlich nur scharf, sonst nix. Sogar Alex bestätigt, dass das Ding ansonsten nach nix schmeckt. So eine Pleite!

Wir schnappen uns ein Rikh und fahren zum so genannten Band Stand, der Küstenpromenade, die wie ein Zipfel geformt ist. Dort logieren Sharukh und Co., dort finden sich teure Hotels und eine mit viel Liebe gestalteter Weg voller Grünflächen, Büschen und Blumen, die eifrig gepflegt werden. Auch hier wachsen die Häuser immer höher in den Himmel hinein. Ganz am Ende sehen wir eine Art hellblaue Stahlbrücke in den Himmel ragen und wir entscheiden, uns später danach zu erkundigen. Wir sehen einige Grüppchen junger Leute unterwegs, Männlein und Weiblein gemischt, teilweise sogar in Pärchen. Vereinzelt sahen wir sogar welche Händchen halten ;)

Wir genießen die frische Brise, schnappen uns aber bald ein Rikh zurück nach Hause und werden abends zum Essen nach Juhu Beach ausgeführt. Nur eins: Wer Juhu kennt, wird enttäuscht sein. Früher war es ein bunter Ort, der Strand war voll mit Kameltreibern, bunten Flammen, Gauklern, kleinen Händlern und einer Art Strandpromenade voller kleiner Buden. Jetzt ist es "nur" noch ein Strand. Schade eigentlich - abendliche Besuche am Juhu Beach waren Highlights meiner Kindheit.

Ein paar Bilder - wie immer draufklicken zum vergroessern:

Rikhshaws oder: Kann ich so eins fuer zu Hause haben?

Die Strassen in Bombay werden immer besser, aber trotzdem ist man als Fußgänger oder gar als Radfahrer kein willkommener Verkehrsteilnehmer. Daher werden auch kurze Strecken mit einem der allgegenwärtigen Rikhshaws, kurz: Rikhs vorgenommen. Diese "überdachten motorisierten Dreiräder" waren Alex von Beginn an nicht ganz geheuer, und bisher konnte er sich auch noch kein einziges Mal darin entspannen. Der Fahrer benutzt seine Hand als Blinker, es wird die Hupe gequäkt, was das Zeug hält, allein um seine Anwesenheit zu bekunden, und bei jedem Speedbreaker oder Schlagloch wird man durchgeschüttelt. Trotzdem zerre ich ihn immer wieder in eins dieser unschlagbar günstigen Gefährte, denn eine ca. 5 minütige Fahrt kostet gerade mal um die 15-18 Rs. (1 Euro = 65 Rs.)

Ein paar Impressionen:

Totalausfall ...

Der Dienstag kann getrost als verlorener Urlaubstag bezeichnet werden. Was hatte ich nicht alles für heute geplant ... erst die nahe Umgebung abklappern, dann die beiden wichtigen Einkaufsstrassen durchlaufen, dann an den so genannten "Band Stand", eine Strasse an der Küste entlang, wo die ganzen reichen und schönen (meistens sogar beides) Bollywoodstars leben und es sich einfach schön laufen lässt. Vielleicht sogar ein Trip zum Tempel in Juhu und anschließend dort an den Strand. Abends um halb sieben dann Chai im Hause meines Onkels Paul und später Dinner mit einer weiteren Tante, Jeanette plus Mann und Töchtern.

Es ging auch gut los, ich war schon kurz vor zehn wach, Frühstück war auch schon intus, auf ins Leben. Doch halt! Brav nahm ich die am gestrigen Tag vom Doc mitgegebenen und die verschriebenen Pillen sowie den Hustensaft. Und keine 10 min später - klappte ich einfach zusammen. Erst wurde mir schwindelig, dann fühlte ich mich schwach und ich schlief weitere 5 Std. bis in den späten Nachmittag hinein. Als wir los wollten, war draussen noch blauer Himmel zu sehen, als ich erwachte, war draussen nur noch ein Rest Tageslicht, der schnell verschwand.

Keine Ahnung, ob es nur eine Tablette war oder die komplette Mischung, irgendwas hatte mich komplett ausgeknockt. Alex musste sich derweil anders beschäftigen, unterhielt sich mit meinen Verwandten und las seinen mitgebrachten Krimi nahezu komplett durch.

Ich machte mich frisch, wurde noch ein wenig gefüttert (Essen hilft immer! ;) ) und dann fix zu unserer Verabredung zum Tee. Wir entschieden, erstmal in Pauls Büro vorbeizuschauen um unsere Flugtickets nach Goa abzuholen, und ich konnte meinen ersten Blogbeitrag hochladen. Ausserdem war da eine Mail mit Fragen von Mami, die natürlich auch noch brav beantwortet wurde. So waren wir doch ein wenig spät dran zu unserer Teeverabredung. Sherry sollte uns hinbringen, aber ganz ehrlich - wenn es irgendeinen Weg gibt, den ich schon als Kind gelaufen bin und den ich im Schlaf finden würde, dann ist es der zwischen dem Büro meines Onkels, das früher der Laden meines Opas war, und der Wohnung meines Onkels, in dem früher die komplette Familie gelebt hat. Alex schaute mich ein wenig merkwürdig an, als ich ihn durch die dunklen und vollen kleinen Strassen navigierte, und ich lief auch schnurstracks durchs Tor auf den Eingang zu. Einem der beiden Wachmänner fiel dann plötzlich ein, dass sie einen Job zu tun haben, rannte hinter uns her, fragte uns nach unserem Ziel und eskortierte uns dorthin.

Wahrscheinlich hat meine Tante sie gut im Griff *g*

Nahezu überall in Bombay sind die Häuser hinter kleinen Mauern und Gattern versteckt, und es gibt mindestens einen Wachhabenden, der dort seinen Dienst verrichtet. Dabei tragen sie ausnahmslos wichtig aussehende Uniformen ;)

Nach einem kurzen Tee und cremiger, viel zu süßer Torte gings weiter zur nächsten Etappe, Jeanettes Haus. Damit hatte Alex nun alle in Bombay lebenden Verwandten abgeklappert. Er und Diago hatten indischen Whiskey, während ich mit den Mädels ein wenig durchs Internet surfte und via Flickr Bilder unserer beiden Katzen präsentierte. Dazu gabs wie immer jede Menge Essen und Fanta in quietscheorangefarben (alle über 30 erinnern sich vielleicht noch daran, als Fanta noch richtig Farbe hatte).

Zurück zu Hause war ich - wach. Klar, hatte ich doch den kompletten Tag verschlafen. Glücklicherweise hatte ich noch diverse Folgen "Psych" auf der Festplatte, und so war ich bis 4:30 Uhr in der Nacht damit beschäftigt. Als ich endlich einschlief, ging vor dem Fenster gerade der Nahverkehr los ....


Mittwoch, Januar 07, 2009

Reaching India

Die Sonne geht auf über den Wolken, ich switche das Entertainmentsystem auf die vordere On-Board-Cam und genieße die Aussicht. Alex ist derweil neben mir eingeschlafen und bekommt nicht mal mit, wie ich ihm die Kopfhörer von den Ohren ziehe, als eine Stewardess zum Einsammeln kommt. Das Bild schläfert allerdings sogar mich ein und so erlebe ich die Landung am Bombay Airport ebenfalls im Dämmerzustand. Ich bin müde und fühle mich so alt wie die Welt. Der Bombay International Airport ist under construction, wie man so schön sagt, also eine Baustelle. Wäre sonst nix neues, aber man sieht tatsächlich, wie es später aussehen soll, es finden sich Teppiche auf dem Boden und merkwürdigerweise hängen an den Wänden anstatt Feuermeldern oder Feuerlöschern alle paar Meter weiße Kästen von Philips mit Maschinen zur Wiederbelebung nach Herzattacken. ?! Sehr merkwürdig.
An jeder Ecke lungern Polizisten herum (Alex hält sie aufgrund der khakifarbenen Uniformen zunächst für Militär), so dass ich mich nicht traue, auf dem Flughafen Photos zu machen. Es sind Leute schon für weniger verhaftet worden und mein Koffer enthält wertvolle Fracht.
Noch während des Fluges mussten wir einen Zettel ausfüllen - wer wir sind, wie unsere Visa-Nr. lautet, wo wir in Indien wohnen werden, weshalb wir eigentlich nach Indien reisen - und ganz neu wird tatsächlich gefragt, ob wir Lebensmittel dabei haben, Fleisch, Milchprodukte, Früchte oder Gemüse. Hm? Was sag ich nun? Die Wahrheit? Dann lassen sie mich vielleicht nicht einreisen. Oder ich kann den Kram gleich am Flughafen vernichten lassen. Alle Sachen sind vakuumverschweißt und ich entscheide mich zu schwindeln. Keine schlafenden Hunde wecken.
Wir landen am Zollschalter, für mich als Kind die absolute Horrorvision. Hier sassen grundsätzlich die übel gelauntesten Menschen von ganz Indien, die sich mitten in der Nacht mit ebenfalls übel gelaunten Touristen herumschlagen mussten. Mein Vater musste mal seine ganzen Sachen herausräumen um seine Brille zu finden - weil auf seinem Paßbild eine Brille abgebildet war.
Wider Erwarten ist unser Zollmensch sehr freundlich, er lächelt sogar ein wenig! Er fragt uns aus, welche Orte wir planen zu besuchen und warum wir eigentlich da sind. Ich antworte brav, dass wir meine Familie besuchen wollen und dann einige Tage in Goa an den Strand wollen. Als ich den Wohnort meiner Familie nenne, korrigiert er mich freundlich lächelnd (Pah!) aber das ist mir dann auch egal, wir wollen nur raus hier.
Am Förderband schnappen wir uns ein Wägelchen und unser Gepäck. Alex will einmal rund ums Förderband rennen, weil da ein freier Platz ist, aber ich bin geschult im "darf ich mal durch" und drängle mich durch die Reihen, als ich unsere Koffer sehe. Wie erwartet, öffnet sich die Gruppe, die Menschen in der ersten Reihe helfen mir, die Koffer vom Förderband zu hieven und sofort schließt sich der Menschenring am Förderband wieder.
Ab zur gefürchteten Gepäck-Durchleuchtungs-und-evtl.-Auspack-Station. Auch diese Station kenne ich, weil meine Eltern in meiner Kindheit oft den Koffer öffnen und ausräumen mussten. Selbstverständlich ging der danach nicht mehr richtig zu und musste mit AirIndia-Tape-Band zugeklebt werden. Ich glaube, der alte Koffer liegt immer noch irgendwo im Keller.
Innerlich bibbernd stelle ich all unsere Sachen auf das Förderband, sehe links von uns schon den freien Platz zum entleeren der Koffer. Aber alles geht glatt, wir dürfen unser Zeugs mitnehmen. Nur noch eine Hürde - der Mann am Eingang, der den Handgepäck/Anzahl der Gepäckstücke/Haben-Sie-Wurst/Käse-etc.-dabei - Abschnitt des Zettels haben will. Doch der ist damit beschäftigt, einigen Indern zu erzählen, dass sie ohne Ausfüllen des Abschnitts nicht durch die Tür raus dürfen und sammelt unsere Abschnitte ein, ohne einen Blick darauf zu werfen. Wir sind draussen!

Morgens um acht ist die Luft in Bombay angenehm warm, die Luftfeuchtigkeit ein wenig höher als zu Hause. Allerdings meldet sich meine schon in Deutschland schlecht auskurierte Erkältung wieder und ich huste wie verrückt. Zwei meiner Onkel stehen schon draussen, winken fleißig und stecken uns und unsere Koffer je in ein Auto. Alex steigt bei Paul ein, den er schon von der Hochzeit meiner Cousine in Deutschland kennt, ich fahre mit Naresh, bei dem wir die kommenden Tage wohnen werden. Die Familie eben genannter Cousine ist gerade erst seit 2 Tagen zurück in Deutschland und ich erfahre eine Menge darüber, wieviel Party gemacht wurde zu Weihnachten, zu Silvester und überhaupt jeden Tag, da die Kids alle Ferien hatten. Wir trudeln pünktlich am ersten Schultag ein :-( Aber nun, es ging halt nicht eher und nach unserem ersten Plan wären wir sogar mit den anderen zusammen da gewesen. Was für ein heilloses Chaos aus schlafenden Menschen und durcheinander Gequassel auf Deutsch hätten wir erlebt!
Beim nächsten Mal planen wir aber doch besser um die Kids in ihren Ferien zu erwischen, vielleicht in der Zeit VOR Weihnachten. Aber das ist Zukunftsmusik, nun sind wir erstmal hier und todmüde. Wir stecken gleich im Berufsverkehr und ich bewundere all die neuen Autos auf den Strassen. Ich glaube, es gibt keine Automarke, die es hier nicht gibt, und gefühlte 85% aller Autos sehen aus, als wären sie keine 3 Jahre alt und würden täglich gewaschen.
Mein Onkel bestätigt meine Annahme stolz und berichtet von all den neuen Automarken und davon, was für ein Autofan sein kleiner Sohn inzwischen ist. Na toll, da hat Alex gleich jemanden zum quatschen *gg* Und tatsächlich sitzen die beiden gleich zusammen, hier liegen Top Gear-Zeitschriften und eine englischsprachige Ausgabe der Auto Bild. Wir stellen fest, dass der neue Skoda Octavia (unser Auto) hier "Laura" heißt aber das ist mir völlig egal. Ich trinke heißen süßen in Milch gekochten Tee, schnappe mir meinen Koffer und hustend werfe mich lang hin ins Bett und schlafe erstmal sechs Stunden.

Da es in Indien so gut wie keine Dämmerung gibt, ist es draussen schlagartig dunkel, als wir uns ins Getümmel stürzen wollen. Also schnappen wir uns eine Rikshaw zum Büro meiner Onkels Paul und Gul zur weiteren Abendplanung. Die beiden betreiben zusammen mit meiner Tante Sherry ein Reisebüro, und es brummt wie im Bienenkessel. Ich huste immer noch und Paul schleppt mich zum Doc direkt eine Tür weiter. Wir müssen vorn die Schuhe ausziehen und Paul und der Doc quatschen erstmal eine Runde. Dann werde ich abgehorcht, ein wenig ausgefragt, bekomme Komplimente, wie wenig ich nach 32 Jahren aussehe ("You look like 22 - sems to be the german/indian mixture") und am Ende gibt es noch ein handgeschriebenes Rezept für Tabletten und Hustensaft und zusätzlich ein Tütchen gefüllt mit vier verschiedenen Tabletten, kleine runde, große runde, längliche weiße und längliche gelbe. 2x am Tag von jedem eine, sagt er, dazu die anderen Pillen und den Hustensaft. Ach ja, und natürlich heute abend kein Akohol. Wir gehen direkt einen Laden weiter, kaufen die zusätzlichen Medikamente und zurück ins Büro. Dort bin ich die Zielscheibe für einige Späße - so nach dem Motto: Der weiß auch nicht genau, was hilft, deswegen gibt er 5 verschiedene Pillen, eine wird wohl helfen ... wir trinken Deinen Alkohol einfach mit etc.
Wer den Schaden hat ...
Weiter gehts zum Essen. Gul und Sherry sind Mitglieder in einem Club, der neben Sport und Entertainment wie Schwimmbad, Fitness, Kartenraum, Bibliothek, Tennis oder Tischtennis auch zwei Restaurants bietet. Wir werden eingetragen und entscheiden uns, draussen zu sitzen. Überall hängen groß die "No smoking" - Schilder, und ich überlege noch, wie mein deutscher Onkel wohl ertragen hat, auch in Indien nirgendwo ausserhalb der eigenen vier Wände rauchen zu dürfen *g* Meine Tante meinte jedoch, dass der Zigarettenqualm all die Moskitos in der Wohnung getötet hat, so hat das Ganze doch einen angenehmen Nebeneffekt :-)

Gul ordert Drinks (Whiskey straight für Alex, mit Soda für ihn selbst) und zahlreiche indische Starters, meistens mit Huhn und wir futtern alles brav. Dazu bekomme ich Unmengen von "Butter Naan", also weichen Brotfladen mit geschmolzener Butter und ich fühle mich gleich heimisch. Ich gestehe, ich könnte mich von Butter Naan ausschließlich ernähren ;) Mein Cousin Hersh kommt dazu, und beginnt gleich wie der Big Boss weitere Speisen zu ordern. Er lernt Hotel Management im College und fühlt sich sofort in seinem Metier, wenn er die Kellner herumscheucht *g*

Naresh schließt sich uns an, hat aber aufgrund seines hinduistischen Glaubens heute einen vegetarischen Tag. So kommen wir auch in den Genuss von sehr leckeren vegatarischen Speisen. Alex ist allerdings in erster Linie hin und weg von einer Sorte Hähnchen, leicht paniert in Maismehl und mit einer grünen Koriander-Chili-Sauce mit jeder Menge Knoblauchstückchen drin. Ich finds auch lecker, kann jedoch nicht soviel Knoblauch essen. Überhaupt verträgt Alex mehr Schärfe im Essen als ich und wieder mal amüsieren sich alle darüber ;)

Nach diversen doppelten Whiskeys wird schon das Licht auf der Terrasse ausgeschaltet und ich treibe das Grüppchen an, langsam mal nach Hause zu gehen. Eigentlich will ich direkt wieder ins Bett, aber Alex nimmt noch einige Whiskeys mit Naresh und ich gucke mit meiner Cousine Pinky (Spitzname) die Photos von der in Deutschland lebenden Cousine Jenny, bis ich knapp darüber einschlafe.

Photos: Wie immer gilt: Draufklicken, wenn ihr mehr sehen wollt!



Dubai - Zwischenstopp

Mit ca. 30 minütiger Verspätung landen wir in Dubai Airport an Terminal 3, es ist dunkel draussen, es empfängt uns frische Luft und eine Shoppingmall, die sich wie ein langgezogenes Band durchzieht. Alles glitzert, alles ist nahezu klinisch sauber, auch die Toiletten. Man merkt, dass man an einem Wendepunkt zwishcne Ost und West ist, denn die Toiletten bieten sowohl Papier als auch die Dusche (Bild4).
Für 2 Einheiten des lokalen Geldes könnte ich mir an einem Automarten entweder Tampons ziehen oder ein geheimnisvolles Päckchen, auf dem das Zeichen für weiblich abgebildet ist. Ich bin sehr neugierig, habe aber kein Münzgeld und traue mich nicht, vor den Augen der Putzfrau ein Bild zu machen. Kommt beides auf die "auf dem Rückflug"-Liste.

Auf dem Dubai Airport gibt es wohl nichts, was es nicht gibt, und die Menschen um uns herum kaufen, kaufen, kaufen. Wir checken die Preise von Mobiltelefonen und Speicherkarten und sehen keinen preislichen Unterschied zu amazon und Co., als uninteressant. Auch hier gibt es Pafümerien, massenweise Schokolade, DVDs von Filmen, die teilweise noch nicht im dt. Kino liefen wie z.B. der neue mit Pacino und deNiro, aber preislich völlig unteressant. Dazu werden jede Menge folkloristische Dinge angeboten, Shishas, Outfits fürs Bauchtanzen und all der Messingkram, dens auch in Indien gibt. No need to buy there.
Starbucks bietet tatsächlich auch eine Emirates-Tasse für umgerechnet ca. 7 Euro an. Wir haben zwar Unmengen von Tassen im Schrank und boykottieren Starbucks in Kiel, aber die Tasse kommt auf die "vielleicht auf dem Rückflug"-Liste im Kopf. (Bild4)
Mittendrin sieht man immer wieder grüne Oasen, die anscheinend den Flughafen etwas aufpeppen sollen. Die einzelnen Baustellen erinnern mich daran, dass der Terminal 3 nagelneu ist und wohl noch nicht ganz fertig.

Wir wollen etwas essen, Alex am liebsten arabisch. Mir steht der Sinn jedoch nach nach fettig&salzig und wie zu Hause, also lassen wir den Burger King links liegen checken wir den Plan des Flughafens und rennen komplett ans andere Ende, um den McDonalds zu entern. Direkt vor mir läßt sich eine Dame das komplette Menü erklären und ich werde beinahe wahnsinnig. Dann darf ich endlich meine bereits vor Stunden geplante Bestellung abgeben (Cheeseburger und Fritten!) und reiche meine Euros hinüber - die er nicht haben will. Pah - gerade eben hatte mir doch einer erklärt, Euros seien kein Problem? Ja, einen 10-Euro-Schein würde er nehmen, aber 20 ... Er rät mir, mein Geld zu wechseln und dann wieder zu kommen. Aber nicht mit mir! Ich mache Alex hinter mir ausfindig und siehe da, er hat noch einen 10er. Der Spinner meint noch etwas mit "good you have such a nice boyfriend" und reicht mir 7 arabische Emirate-Dinare.

Weiter geht es durch den Flughafen, und siehe da - ganz hinten versteckt wird es immer netter. Teilweise wurden Teppiche ausgelegt, es stehen Palmen herum, und die Lounges fuer die First und Business Class Leute sind richtig schick, zumindest von aussen. Was uns an zu Hause erinnert - auf der linken Seite befinden sich Gebetsraume getrennt fuer Maenner und Frauen, direk gegenueber auf der rechten Seite ein komplettes "Irish Village", also die Kneipe direkt gegenueber der Kirche. Wie in einem bairischen Dorf ;)

Dann fix zurück zum Gate. Alex hat inzwischen festgestellt, dass der Dubai Airport freies WLan zur Verfügung stellt und twittert mit seinem Mobiltelefon, was das Zeug hält. Wir halten unsere E-Boardingcards hin - und werden freundlich gebeten, schon mal Platz zu nehmen, man werde sich darum kümmern. Was denn nun schon wieder? Erst nach weiteren 15 min. werden wir wieder heran gerufen und erhalten die klassischen Boardingpässe. Mannmannmann. Inzwischen habe auch ich mein Macbook ausgepackt und unterhalte mich via Twitter mit Menschen in Deutschland ueber das Wetter und andere weltbewegende Dinge.

Der Flieger ist vom selben Typ (Boing 777), aber innen komplett anders ausgestattet. Während wir zu unseren Plätzen gehen, bewundere ich die First class "Abteile", die aussehen wie kleine Büros mit bequemem Sessel und der Möglichkeit, die Tür hinter sich zu schließen. Die Business Class hat immerhin noch die Möglichkeit, zwischen den Nachbarn kleine Trennwände hochzuziehen.
Ich stelle fest, dass reichlich Inder im Flieger sind. Natürlich, ist ja auch ein Flug nach Bombay, aber ich meine die Verhaltensweisen. Ein älterer Herr reist mit seiner Frau und hält den ganzen Verkehr dadurch auf, dass er erstmal doppelt und dreifach checkt, ob es auch wirklich seine Sitzplätze sind. Er lässt eine Stewardess kommen, um es noch einmal bestätigen zu lassen und macht große Gesten gegenüber seiner Frau, als gehöre ihm das komplette Flugzeug. Inder!

Wir sitzen diesmal in einem 3er, ich direkt am Fenster. Wir hatten gehofft, dass der Platz am Gang so unattraktiv wäre, dass ihn niemand wollen würde. Leider ist der Flug ebenfalls komplett voll, so dass neben uns bereits eine Dame sitzt. Ich stelle fest, dass das Entertainmentpaket hier noch ein wenig größer ist, und beginne gleich damit, mir den Flum "Eagle Eye" mit dem kleinen Transformers-Shia anzugucken. Viel Action, eine gute Grundidee aber eine eher mäßige Ausführung. Solide Actionkost, und ich bin froh, dafür zu Hause kein Geld ausgegeben zu haben. Alex guckt derweil Die Mumie 3 und kichert viel vor sich hin, bevor er langsam wegdämmert. Es gibt ein Frühstück an Bord und ich wähle Lammwürstchen und ein Omelette. Danach bin ich so pappsatt, dass ich den Cheeseburger verfluche. Dubai bei Nacht und von oben sieht großartig aus. Leider sitze ich an einem Flügel, leider ist die Scheibe von innen und außen verschmiert, leider habe ich nur die kleine Digicam bei mir. Also kann ich euch nur eine Ahnung davon vermitteln, wie schnurgerade die Lichter von Dubai arrangiert sind. Es hat was von einem Pacman-Spiel mit unterschiedlichen Lichtern, nur ohne Geister (obwohl, weiß mans?)
Über den Wolken geht langsam die Sonne auf und wir nähern uns unserem Ziel - Bombay.


Dienstag, Januar 06, 2009

All things are packed and we´re ready to go .....

Alle Sachen sind gepackt, die Reservierungen erledigt, das letzte Frühstück in Deutschland eingenommen - ab ins Auto zum Flughafen. Kurz von den Katern verabschiedet, die zappeln und nicht einsehen, dass wir sie tatsächlich beim Frühstück mit solchen Kuschalattacken behelligen.
Pah, die werden sich noch wundern, wir sind jetzt für 12 Tage weg!

Am Flughafen läuft alles wie erwartet unspektakulär.
Die Dame am Check-in kommt mit der e-Boardingcard nur mäßig zurecht und tippt alles von Hand ein. Meine Hinweis, das Gepäck bitte gleich nach Bombay durchzuchecken, quittiert sie mit einem unamüsierten Blick, aber nachdem meine Mama mal 2 Tage auf ihren Koffer warten musste, bin ich da eben vorsichtig. Auch wenn mir ein "ich habs ja gesagt" einen verlorengegangenen Koffer auch nicht schneller zurückbringt.

Da ich die letzten Jahre immer gleich nach dem Einchecken zum Gate gelaufen bin, meine Mama aber unbedingt noch mit uns einen Kaffee einnehmen will, staune ich nun darüber, wie weit der Flughafen Hamburg sein Gastronomieangebot ausgebaut hat. Leider erhalte ich den miesesten Tee, den ich jemals getrunken habe. Am Eilers Roiboos Vanille kanns nicht gelegen haben, also habe ich den Heißwasser-Pott in Verdacht. Dafür erhalte ich an der Snacksbar einen großen Becher Schokopudding mit Vanillesauce, der nicht schmeckt, als hätte ihn jemand schnell mal mit billigem Puddingpulver und viel Wasser angemischt, sondern der richtig lecker ist. Und das für 1,50 Eur, in dem Laden ein echtes Schnäppchen.

Nun aber - Mama und Papa noch mal drücken und ab durch die Sicherheitskontrolle. Zwei Tränchen verdrücken und dann wirklich alles aufs Band legen. Natürlich piepts trotzdem bei mir - BH-Bügel, Knöpfe an der Hose, Metalllaschen an den Chucks. Kurz nochmal alles von einer weiblichen Beamtin abgetastet und frei! Hah - noch nicht so ganz, während Alex schon sein Zeugs wieder einpackt, darf ich mit dem Macbook nochmal in den Nebenraum, und es wird mit einem putzigen kleinen Staubsauger ausgesaugt.
Gesucht werden natürlich Sprengstoff- und Drogenreste (immer diese Journalisten, Webdesigner und andere Drogenkonsumenten mit Macs im Gepäck) aber ich bin dankbar, dass meine Tastatur dadurch endlich mal Katzenhaar-befreit wird ;-)
Selbstverständlich finden sie nix, denn Schokolade und Kartoffelchips stehen (noch) nicht auf der Liste strafbarer Rauschmittel.

Weiter gehts selbstverständlich mitten durch die Shops, jede Menge Hamburg-Zeugs zu völlig überteuerten Preisen, aber im Gegensatz zu vor 20 Jahren gibt es neben den (immer noch!) allgegenwärtigen Zinntellern und bedruckten Mini-Gläschen (ist das eigentlich typisch deutsch?) auch noch Klamotten, Taschen, Poster von Industrieanlagen, Brotbrettchen, Anstecker etc.

Wir wenden uns lieber der Duftabteilung zu und kaufen ck-Deo, Make-up und anderes Zeugs. Dazu eine Tüte Mini-Toblerone für den Flug und noch was zu lesen. Wir haben zwar Lesestoff im Gepäck und reisen gleich mit einer Fluggesellschaft, die berühmt ist für ihr Entertainmentprogramm, aber man kann ja nie wissen *gg*

Was ich noch anmerken möchte: Ich habe lange nicht mehr so unsaubere Toiletten gesehen wie am Hamburger Flughafen. *schauder* Drei von fünf Kabinen waren so schmutzig, dass ich nicht hinein mochte, und nirgendwo war Toilettenpapier. Dafür gabs neben den Waschbecken einen Julia-Liebesroman - eine aufmerksame Geste für alleinreisende Damen? Oder einfach von jemandem vergessen und nicht weggeworfen? Ich habs auf jeden Fall liegen gelassen. (Bild1)

Natürlich kommen wir nicht pünktlich weg, sondern dürfen weitere 45 min. auf das Boarding warten. *grummel* Bedeutet also noch weniger Zeit in Dubai. Ich löse Kreuzworträtsel, während Alex seine UMS-Flatrate nutzt, um noch ein wenig bei Twitter vorbeizuschauen. (Bild2)

Mir ist so langweilig, dass ich feststelle, dass blau vielleicht wirklich meine Lieblingsfarbe ist, wie meine Schwiegermutter behauptet (ich hätte ohne zu zögern auf rot gesetzt). Während Alex mit brauner Hose, brauner Tasche und den neu erworbenen braunen Chucks herumrennt, habe ich die selbe Kombination in blau zu bieten (Bild3). Ja, mir war wirklich langweilig.
Beim Boarding wird nicht die E-Baordingcard gescannt, sondern unser Name von einer Liste abgestrichen. Sieht nicht so aus, als wenn das Zeit sparen würde ....

Wir sitzen irgendwo mitten im Flugzeug und teilen uns die 4er-Reihe mit einem jungen Pärchen, die anscheinend niederländisch sprechen und unser Toblerone-Angebot freundlich dankend ablehnen. Ich habe meine ganze Tasche voller "lockerer" Kleidung, wie man sie auf Flugreisen tragen sollte, aber ich habe null Lust, aufzustehen und mich in einer engen Bordtoilette umzuziehen. So langsam verstehe ich, warum am Gate einige Damen in häßlichen Trainingsanzügen herumgelaufen sind...
Okay, dann auf an die Entertainmentstation, die sich vor uns im Sitz des Vordermannes befindet. Der Bildschirm ist so groß wie Alex´ komplettes Netbook und als Touchscreen zu bedienen (man merke: Fingernagel funktioniert schneller als Fingerdruck), direkt darunter eine Fernbedienung zum rausnehmen. Man kann sich Informationen über den Flug geben lassen, über Kameras vorn und hinten am Flieger jederzeit hinausschauen, bis zum Abwinken kleine Spiele spielen, Musik aus aller Herren Länder hören, inkl. aktueller Alben oder den kompletten britischen Charts der letzten 50 Jahre.
Ich bin aber restlos begeistert vom Kino- und TV-Angebot. Es gibt aktuelle Kinofilme, die in unterschiedlichen Sprachen angeboten werden, All time favourites, Filme aus Arabien, China, dem kompletten Nahen Osten und natürlich Indien, und eigentlich alle aktuellen TV-Shows. Ich beginne diverse Filme, 20 min. von Wall-E, 5 min. von Lakeview Terrace, ein wenig Hellboy2, probiere Get Smart, Mamma Mia und The Dark Knight. Aber da mir einfach nicht nach Kinofilm ist, schaue ich lieber ein paar Pixar Short Films, diverse Simpsons-Folgen, zahlreiche Top Gear-Episoden und zappe mich durch Serien, die ich noch nicht kenne. mich aber sehr amüsieren. Ich wundere mich, dass ich all diese Dinge auf englisch gucke, obwohl ich doch eigentlich immer deutsche Versionen bevorzuge. Möglicherweise ist mein englisch gar nicht so mau wie ich immer behaupte und ich bin einfach nur faul & bequem. Alex schaut in der Zeit "Death Race".

Zwischendurch gibts Getränke und Snacks, das Essen wird serviert und ich habe gleich eine Begegnung der dritten Art mit einer orangefarbenen Chilischote auf meinem Mango-Chicken, die ich für eine kleine Karotte gehalten hatte. Obwohl ich das Ding direkt wieder ausspucke, haben meine Zunge und meine Lippen noch eine halbe Stunde davon gut. Wer isst so was?!
Trotzdem genieße ich das beste Dessert, dass ich jemand auf einem Flug hatte, ein dreischichtiges Schokodessert, erst Mousse, dann Brownie und ganz unten klebrige Schokosauce. Auch wenn es ein winziger Becher ist, sind da bestimmt ca.1000 kcal auf einmal in meinen Magen gewandert. Aber das war es wert ;-)


Montag, Januar 05, 2009

Mein erster Online-Check-in

Natürlich hab ich mich schon mal online eingecket bzw. mit E-Tickets gearbeitet, schließlich bin ich zu Alex´ Belgien-Zeit viel zwischen Kiel und Brüssel hin-und hergependelt. Irgendwann war der elektronische Check-in inkl. Gepäckbändchen zum selbstausdrucken mein bester Freund und ich war älteren Herrschaften schon bei der Bedienung desselben behilflich. Eigentlich nicht anders als jeden Montag morgen am Kieler Bahnhof. Hab ich "Information & Help" auf der Stirn stehen? Aber darum solls ja nicht gehen, sondern um meinen ersten Online-Check-in mit Emirate Airlines.

Die Möglichkeit, sich online einzuchecken wird einem geradezu mit dem Zaunpfahl nahegelegt. Und dass man nach Eingabe der Ticketnummer immer gleich beide Reisenden zusammen "bearbeiten" kann, beschleunigt das Procedere ebenfalls.

Was aber wirklich Spaß gemacht hat, war die Möglichkeit, sich die Sitzplätze im Flieger selbst auszusuchen. So haben wir erstmal nachgesehen, wo die Küche und wo die Toiletten sind (immer alles in kurzer Reichweite!) und uns dann dementsprechend die Plätze ausgewählt.

e-Boarding Pass ausgedruckt und als pdf auf den Mac-Desktop gesetzt und fertig.
Der Ausdruck war selten mies, irgendwie ist der Tintenstrahldrucker meiner Eltern wohl nicht mehr auf der Höhe.

Koffer gepackt und geschlossen, Unterlagen ausgedruckt - und dann entspannt ins Bett.

Sonntag, Januar 04, 2009

Alles, alles, alles ... eingepackt!

20 kg Freigepäck. 20 KG?! Meine Mama war mittelschwer geschockt. Während ich daran denke, mit den Bringseln aus Indien haushalten zu müssen, denkt sie nur an die Bringsel aus Deutschland. Alex wundert sich über seinen leeren Koffer und will schon aufs Sporttäschchen umsteigen. Hah - nicht mit uns!
Katzen und Taschen geschnappt und ab zu meinen Eltern nach Preetz. Die Kater-Quak-und-Heul-Frequenz ist im Gegensatz zu weihnachten kräftig gesunken, aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich fahre und Alex den zittrigen Maurice auf dem Schoß hat. Er spricht mit ihm (habe ich auch getan!) und singt ihm selbst ausgedachte Lieder vor (hab ich nicht getan). So landen wir 20 min. nach Abfahrt in Preetz an. Die Wohnung wird untersucht, der fehlende Tannenbaum mit kleinen, bösen Maunzern quittiert und die beim letzten Mal versteckten Spielmäuse hervorgesucht.

Meanwhile kümmere ich mich darum, dass unsere Klamotten und Mamis Geschenke zusammen keine 40 kg ergeben - natürlich ein völlig sinnloses Unterfangen. Da Alex einen Hartschalenkoffer benutzt, gehen schon mal jede Menge wertvolle kg stiften, die beiden Baileys-Flaschen werden doppelt und dreifach gesichert, damit sie nicht zerbrechen / auslaufen, Schokolade, Wurstwaren und eingeschweißter Käse sind genauso untergebracht wie Deoroller (spezielle Marke, die es in Indien nicht gibt), Franzbranntwein etc.

Alex schläft mit einem Flensburger Dunkel in der Hand auf der Couch ein, während ich immer wieder die Koffer in die Küche schleppe und mit bangem Blick auf die Anzeige der Digitalwaage lauere. Am Ende komme ich auf 19,5 und 21,4 kg und hoffe auf Kulanz von Emirate Airlines (die übrigens 50 Euro bzw. 1300 indische Rupien pro zusätzlichem Kilo verlangen).

Wehe, jemand öffnet die Koffer, bevor wir angekommen sind :-)

Freitag, Januar 02, 2009

Abfahrtsstimmung

Es ist schon fast unheimlich, wie wenig ich (noch) aufgeregt bin. Irgendwie waren die ganze Zeit noch soviele Dinge zu erledigen, Ereignisse zu feiern.

Die Arbeit bis zum 22. fertig machen, weil das Büro bis zum Urlaubsbeginn geschlossen hat. Die Kater entspannt durchs Weihnachtsfest bringen. Silvester feiern. Heute abend haben wir nochmal die Bude voller Freunde, die mit uns um Sound der trashigen 90er Jahre schwelgen wollen (inkl. Alkohol), bevor wir gemeinsam in die Trauma zur 90er Party gehen. Morgen früh findet noch eine Cyclingstunde statt.

Aber so ganz nebenbei schleichen sich die Vorbereitungen für den Urlaub ein. So sind wir z.B. fleißig dabei, den Kühlschrank möglichst leer zu futtern, damit ich ihn am Samstag vom Strom nehmen kann. Dass mein Bruder und seine Freundin nicht nur Silvester bei uns geschlafen, sondern auch noch den Neujahrstag bei uns verbracht haben, hat sehr dabei geholfen (aber musste unbedingt mein Ben&Jerry´s-Eis daran glauben? *heul*).
Ausserdem wird Wäsche gewaschen, um Auswahl für den Koffer zu haben. So ich denn Platz habe, Mami hat ja damit gedroht, mich als Lastenesel für diverse Geschenke zu mißbrauchen. Dabei dürfen wir dieses Mal doch nur 20 kg! :-/

Die Pässe haben wir doppelt und dreifach kontrolliert, seit dem wir mal eine Stunde am Flughafen festgehalten wurden, weil von 8 Visa EINS! nicht korrekt unterschrieben wurde. Als wenn meine damals ich glaube 6-jährige Cousine unbedingt Visabetrug hätte begehen wollen. Oh Mann.

Das Ticket kommt mir ehrlich gesagt ein wenig spanisch vor. Ich kenne diese "Abreißtickets", wo man am Ende nur noch den Durchschlag hat, und ich kenne diese Tickets, die ich bei Lufthansa nur noch in den Automaten füttern musste. Aber Thomas Cook hat mir zwei Heftchen geschickt, die nur nach "Beilage" aussehen. Wo genau ist da eigentlich das Ticket? Nun, wir werden schon sehen, ob es klappt. Zumindest werde ich morgen schon mal versuchen, uns online einzuchecken, die Panik im Stau letztes Mal will ich mir nicht wieder antun.

Things to do sind also nur noch, den Nachbarn Bescheid zu geben, die Kater bei meinen Eltern einzuquartieren und der Nachbars-Apotheke zu sagen, dass wir evtl. ankommende Päckchen (wir erwarten eigentlich nix) ganz bestimmt am 17. abholen werden.

Eigentlich sind es ja nur 12 Tage, aber ich komme mir vor, als würde ich auswandern ;-)

Mein Vorsatz ist: Mehr bloggen. War gerade wieder auf dem großartigen Reiseblog von Robert und Nicole, den ich viel zu selten besucht habe, als sie noch unterwegs waren. Willkommen zurück in Deutschland!

Wer sich einige vergnügliche Stunden machen will, klickt hier: Around the world

Viel Spaß!