Freitag, April 17, 2015

Sensibilisierung nach dem "German Wings"-Absturz oder haben die mich einfach nur sehr lieb?

In den Tagen vor dem Abflug begann ich damit, zwei oder drei lieben Menschen Nachrichten à là "ich bin jetzt weg, soll ich irgendwas schönes mitbringen?" zu schicken. Unisono kamen Nachrichten zurück, deren Tenor in erster Linie "Komm heil zurück nach Hause!" lautete. Hm.

Auch unsere typischen "nochmal schnell den Flieger fotografieren, um den Abflug deutlich zu machen"-Bilder bei FB und Instagram wurden von zahlreichen Likes und vor allem guten Wünschen begleitet. Ein kurzer Sprung in die Historie vorhergehender Urlaube (und der entsprechenden Bilder) ergab weniger Aufmerksamkeit als in diesem Jahr. 

Woran liegt das? Haben wir mehr social-media-aktive Freunde? Haben wir einfach eine gute Uhrzeit "erwischt", zu der einfach eine Menge Menschen online aktiv waren? Oder hallt der "German-Wings"-Absturz immer noch nach?

Unversehrt an seinem Ziel anzukommen, ist nie selbstverständlich. Von klein auf wurde ich von meinen Eltern nach Indien geschleppt - ich war das erste Enkelkind und musste daher viel vorgezeigt werden. Außerdem legten meine Eltern viel Wert darauf, dass ich meine Familie und die Kultur meiner Mutter gut kennenlernen konnte. Daher sind Flugzeuge für mich äußerst praktische Verkehrsmittel, sonst nix. Doch bei jedem Start sitze ich tief in meinen Sitz gegraben und denke darüber nach, ob ich mich von allen wichtigen Menschen in meinem Leben auch wirklich adäquat verabschiedet habe. Falls dies der letzte Kontakt ist, an den sie sich im Zusammenhang mit mir erinnern werden.

Also, ich hoffe, ich sehe euch ab dem 27. April wieder in Kiel. Bis dahin - viel Spaß beim lesen.

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